Stefan Rademacher, Jahrgang 1961, wächst in Krefeld auf.

Als Kind lernt er autodidaktisch Schlagzeug und Gitarre. Mit zwölf Jahren erhält er ersten Instrumentalunterricht, zunächst am Akkordeon, später auf dem E-Bass.


Nach Abitur und Zivildienst studiert er Medizin in Düsseldorf (1982 bis 1986) und Akupunktur in Sri Lanka (1986).

Parallel zum Studium entwickeln sich Kontakte zur professionellen Musikszene. Die Teilnahme an einem Intensiv-Jazzkurs in Banff, Kanada, mit Masterclasses bei Dave Holland wird zum Wendepunkt im beruflichen Werdegang. Von nun an widmet er sich ganz der Musik.


Wichtige erste Stationen sind die Axel Fischbacher Group (Preisträger Deutsche Phonoakademie 1983) und die Christoph Spendel Group. Hier arbeitet er auch mit Musikern der internationalen Jazzszene zusammen wie Michel Urbaniak, Annie Whitehead, Eddie Harris und Pete York. 1988 erhält Stefan Rademacher mit der Formation Norbert Gottschalk & Friends den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.


Aufmerksamkeit über deutsche Grenzen hinaus erfährt er erstmals durch die Schweizer TV-Produktion »Jazz-In-Concert« mit Lee Ritenour, Don Grusin und Tom Brechtlein (1989) und die Mitwirkung bei der CD »BASSTORIUS« (1993), einer Widmung internationaler Bassisten an Jaco Pastorius.


Stefan Rademacher avanciert zum gefragten Sessionmusiker. Bei Live- und Studioproduktionen arbeitet er mit Künstlern wie Chaka Khan, Lenny Castro, Joey Heridia, Idris Muhammad, David Friedman, Ack van Royen, Bobby Shew und Tom Coster. Er ist Gastsolist bei der WDR Big Band und den Bochumer Symphonikern.


Von 1994 bis 2007 ist er Mitglied der Billy Cobham Band. Hier spielt er mit Musikern wie Randy Brecker, Gary Husband, George Duke, Hiram Bullock, Dean Brown, Tim Garland, David Samuels und dem »London Jazzorchestra«. Tourneen führen durch die ganze Welt. Rademacher wirkt bei fünf CD- und zwei DVD-Produktionen mit, zu denen er diverse Eigenkompositionen beisteuert.


Parallel gründet er 1997 gemeinsam mit dem Gitarristen Axel Fischbacher die Konzertreihe »jazzattack« in Krefeld. In stets wechselnden Besetzungen werden Musiker der nationalen und internationalen Jazzszene zu gemeinsamen Konzerten eingeladen. Mit mittlerweile mehr als 300 Konzerten hat sich »jazzattack« als ein wichtiges Zentrum des aktuellen Jazzgeschehens im Rheinland etabliert.


Ein ständiger Schwerpunkt in Stefan Rademachers Berufsleben ist seine Lehrtätigkeit. Er gibt Masterclasses und unterrichtet Privatschüler. Seit 1995 ist er Dozent an der Hochschule der Künste Bern; von 2003 bis 2018 hat er einen Lehrauftrag an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und seit 2009 ebenfalls an der Folkwang Universität Essen.

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